Mittwoch, 15. Februar 2006
Inne Halten
Der Alltag, die täglichen Pflichten und Verpflichtungen und das was wir dafür halten, macht unser Leben mehr oder weniger kurzweilig.

Wollen wir nur das Leben gut 'rumbringen' ?

Wieviel versinkt von den Ideen und Vorstellungen, die wir hatten oder sogar noch haben, wieviel setzen wir um oder haben wir umgesetzt ?

Worauf freue ich mich ?

Auf das gute Gespräch ?
Auf den Anruf eines Freundes, einer Freundin ?
Auf ein gutes Buch ?
Auf die Kommtentare im Blog ?
Auf das Melden einer bestimmten Person ?
Auf den nächsten Kinofilm ?
Auf einen schnelleren DSL-Zugang ?

Ja, manchmal freue ich mich einfach nur darauf, ohne Verpflichtungen mit mir alleine zu sein.


Was erwarte ich ?

Öhhm, werden vielleicht viele spontan sagen. Wie meinst Du das jetzt, so allgemein, oder von Dir oder wie oder was ? Ach ja, philosophisches heißt das ja hier. Ja, dann ist die Frage bestimmt allumfassend gemeint, die Welt umspannend, das Universum. Woher kommen wir, wohin gehen wir ? Was machen die Menschen mit dieser Frage, die nicht an einen Gott (o.ä.) glauben ?
(Davon sprechen wir auch gerne (mal).)
Nein, so meine ich das gar nicht. Ich meine Dich !


Wozu sind wir HIER ?

Nein, das ist nicht die Frage nach dem Sinn des Lebens. Das ist die Frage nach dem HIER, dem Blog.

Macht das einen Sinn ?

oder ist es doch nur alltägliche "Freizeitverpflichtung" ?



oder kann ich HIER inne halten ?
(Ein Beitrag mit vielen Fragezeichen)

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Wollen wir nur das Leben rumbringen? Ja, irgendwie schon. So ein Leben bedeutet mitunter eine Menge Zeit, die gefüllt werden will, und wenn es nur darum geht, die Gedanken vom Kreisen abzuhalten - zuviel denken schadet der Gesundheit, vor allem der geistigen, von der Psyche mal ganz abgesehen.

Nein, ich werde jetzt nicht darüber nachdenken, wieviele meiner Ideen, Ideale und Hoffnungen sang- und klanglos den Heldentod des langen Ausharrens gestorben sind. Grob geschätzt dürfte aber nur die Hälfte überlebt haben, von dieser Hälfte hat sich die Hälfte so erfüllt, wie ich es mir vorgestellt habe, die andere Hälfte hat herbe Abstriche hinnehmen müssen.

Worauf ich mich freue? Auf meine Badewanne, randvoll mit Schaumberg obendrauf. Auf das Lächeln eines bestimmten Menschen, der sich freut, mich zu sehen, egal, welcher Laune ich gerade bin. Auf ein Essen an meinem Küchentisch, im Sitzen, ohne Telefongeläute, ohne Störungen durch Kollegen, ruhig und friedlich, da ist es dann auch egal, wenn es nur "kalt" gibt. Auf kleine, mehr oder weniger verschlüsselte Zeichen, die mir sagen, dass meine Gefühle erwidert werden, dass ich gut tue, dass ich gehört und empfunden werde. Auf den ruhigen Moment, bevor ich einschlafe, diesen Moment, an dem alle meine Gedanken mir alleine gehören. Ja, und auf den nächsten Kommentar, den nächsten Wortwechsel, denn ich liebe Worte und das, was man aus ihnen machen kann - an dieser Stelle werde ich mit dem Finger auf dich zeigen, wenn mein Vorgesetzter dahinter kommt, dass ich heute so gut wie nichts erledigt habe von dem, was zu erledigen war. :)

Ich weiss nicht, warum du hier bist, ich kann nur für mich sprechen: Internet ist eine Form der Kommunikation, die auf Nähe aus Distanz beruht. Annäherung ohne zu nahe zu treten. Ich kann einen, zwei, drei Schritte auf jemanden zugehen, oder zurückweichen. Ich kann mich einlassen, ohne mich einzulassen. Wenn ich nicht mehr mag, aus diesem oder jenem Grund, klicke ich auf das Kreuz rechts oben und bin raus der Sache. (Nein, das klappt nicht immer, manchmal bin ich auch nicht mit Herunterfahren des Rechners raus aus "der Sache", manchmal geht die Distanz einfach flöten, manchmal klappt das alles ganz und gar nicht.)
Schön ist auch zu sehen: "Hey, ich bin nicht die einzigste Bekloppte auf der Welt, gibt ja noch viel mehr von meiner Sorte." :)))

Sinn? Der Sinn eines Blogs? Hahahaha... welchen Sinn macht ein Fernseher? Ein Buch? Ein Kinofilm? Das Leben an sich? Sinn? Gibt es einen? Muss sich dieser überhaupt erschließen? Reicht es nicht zu sein, zu atmen und zu sein? Einfach nur sein. Nicht mehr und nicht weniger. :)

Oder weißt du mehr, als du zugeben willst? :))))))))

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Ich lächle nach dem Lesen Deines Kommentares. Später mehr an dieser Stelle ...

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Jetzt ist später:
Von Mittwoch 15.02.(16:35)

Eine Menge Zeit die gefüllt werde will ?
Sarkastisch, provokant ausgedrückt:
Also doch die moderne Art Zeit der Zeitvernichtung, wie ich an anderer Stelle geschrieben habe ?
Das Kreisen der Gedanken, genauso ausgedrückt, schadet der geistigen Gesundheit, vor allem, wenn der Kreis geschlossen ist und geschlossen bleibt. Ansonsten ist das Denken bestimmt nicht schädlich. Es ist alles eine Frage der Dosierung. Selbstverständlich dürfen die anderen Bereiche, wie Seele und Gefühle nicht darunter leiden.
Die Gedanken sind frei. So frei das sie sich mitunter schlecht vom Kreisen abhalten lassen.

Du willst nicht nachdenken und tust es doch. :) (Manchmal ist das Dasein ungerecht ;) )

Ja, manchmal klappt es nicht mit dem eigenen Lebensplan.

Die vielzitierten Kleinigkeiten, der Schaumberg obenauf, ja, in der Hoffnung, das Wasser hat die richtige Temperatur.
Herrlich. Dieser Satz über die kleinen mehr oder weniger verschlüsselten Zeichen.
Ja, ich freue mich auch auf den nächsten Kommentar. Ich liebe auch die Worte, diese oberflächlich betrachtete Aneinandereihung von Buchstaben, die nebem dem Sinn den sie transportieren auch noch den guten Ausdruck haben, sprühen.
(um das Raspeln des süssen Holzes zu einem vorläufigen (Abschluß oder) Höhepunkt zu bringen.)

Schick Deinen Vorgesetzten ruhig zu mir. Ich könnte ihm die Leviten (vor)lesen; vielleicht kennt er sie ja noch nicht.

Selbstverständlich sprichst Du für Dich. Eine Form der Kommunikation ist es allemal, das Netz, wenn auch eine (ziemlich ?) eingeschränkte, weil ja alle non-verbalen Bereiche fehlen. Eins, zwei, drei, drei, zwei, eins - nicht meins. Das Kreuz oben rechts, genauso wie der Ausschalter, ein Synonym für die Selbstbestimmung, sei es nun beim Fernsehen oder in Netz. Nein das klappt nicht immer. Das gehört zum allgemeinen Lebensrisiko und ist nicht versicherbar.

Ich denke also bin ich.
Ich fühle also bin ich erst recht.
...

Philosophen, das sind doch die Fallen- ... äh .. Fragensteller. Was wissen die schon.

Ich weiß, daß ich nicht weiß. :)))

JAJA - das sagt doch alles.
(von wem war der Satz noch gleich?)

Nachtrag (16:40):
Der Satz geht auf Sokrates zurück.

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du hast ganz recht,
es tut einem meist nicht gut, zu viel nachzudenken. so geht es mir jedenfalls..
denn irgendwann komm ich an einem punkt an, der mir ganz und gar nicht gefällt. und ich beginne ernsthaft, wirklich ernsthaft darüber nachzudenken, was das alles überhaupt soll und wo es noch hinführen wird.. und die antwort, die ich mir dann meist selbst gebe, macht mir angst.

wenn ich mir die sache dann aber noch genauer durch den kopf gehen lasse, stelle ich fest, dass dieser komplette lebenssinn-kram die falsche richtung ist..
denn eigentlich hängt sowieso alles von der eigenen einstellung ab. jeder lebt in seiner eigenen welt, keiner wird je genau wissen, geschweige denn verstehen können, wie alle anderen die welt sehen, für sich mit ihr umgehen und sie begreifen.
jeder ist im endeffekt für sich allein, unsere sinne erlauben den totalen kontakt einfach nicht. schrecklich, wenns so wäre.
man läuft zwar immer wieder gefahr, verletzt zu werden, aber ohne dieses risiko gäbs auch keine schönen momente, die man mit anderen teilen könnte.

wie der alte gandalf so schön sagt: "wichtig ist nur, was du mit der zeit anfängst, die dir gegeben ist."

sorry, dass ich euch hier mit meinem unzusammenhängenden geblubber vollspamme, mir war einfach danach ^^

und ein klugscheißerattentat hab ich auch noch:
sokrates genauer wortlaut war:
"ich weiß, dass ich nichts weiß." ^_~

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Nachdenken ist gut und richtig.
Wenn man beim Nachdenken an Punkte kommt, die einem nicht gefallen, sollte man, wenn man nicht einfach auf ignorieren schalten kann und/oder möchte, versuchen herauszufinden, was an den Punkten Angst macht und warum.
Daran kann man wachsen.

Die Welt zu betrachten, sich anzusehen wie andere darin leben, die Ansichten und Umgehensweisen zu vergleichen, ist doch ein ganz natürlicher Prozess. Jeder einzelne bleibt er selbst, jeder Einzelne ist für sich selbst verantwortlich, jeder Einzelne kann letztendlich nur sein Leben leben, auch dann, wenn wir viel und sehr viel miteinander teilen.

Der Satz
"wichtig ist nur, was du mit der zeit anfängst, die dir gegeben ist."
gefällt mir gut (auch in dem Zusammenhang).

Geblubber - nein. (Es handelt sich doch um einen 'sachdienlichen Beitrag')

Zum Klugscheißerattentat:
Die freie verkürzte Übersetzung aus dem Griechischen lautet "Ich weiß, daß ich nicht weiß" und zwar ohne "s". Für Interessierte verweise ich auf die Wikipedia Diskussion und weitere "google"-Quellen.

Frei übersetzt und im Zusammenhang müsste es eigentlich heißen:
"Ich scheine also um dieses wenige doch weiser zu sein, daß ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen."
oder kürzer:
"Ich bilde mir nicht ein zu wissen, was ich nicht weiß"

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